Die Deutsche Bahn: Fortbewegung unter Drittweltniveau

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Die Deutsche Bahn: Fortbewegung unter Drittweltniveau
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Die Deutsche Bahn: Fortbewegung unter Drittweltniveau 

Von den Leiden eines Bahnreisenden der Deutschen Bahn AG: 

Ein Tatsachenbericht

von Klaus Rißler | ANSAGE.org

Vielen Leserinnen und Lesern dürfte der Klassiker Johann Wolfgang von Goethes „Die Leiden des jungen Werther“ (zumindest dem Namen nach) bekannt sein, dessen Erstausgabe zur Leipziger Buchmesse von 1774 erschien. [>> komplettes Hörbuch]. Manche dürften ihn auch im Deutschunterricht des Gymnasiums gelesen haben. Dass menschliche Leiden in ganz anderer Form 250 Jahre später durch die Deutsche Bahn verursacht werden – wer hätte das gedacht; doch leider ist dem so. 

An jedem Tag wird Millionen Nutzern der Bahn frech in Erinnerung gerufen, dass es sich bei diesem Staatskonzern um ein über viele Jahren hinweg kaputtgespartes, marodes Unternehmen handelt – falls sie sich dessen immer noch nicht bewusst sein mögen. Wer jedoch trotzdem der Illusion nachhängt, dass sich an diesem Zustand innerhalb eines nur halbwegs überschaubaren Zeitraums jemals etwas ändern könnte, dürfte sich im Lande Utopia wiederfinden.

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Denn die Bahn ist gewissermaßen ein Spiegelbild Deutschlands insgesamt. So sehr und schier unfassbar wurde sie von einer verantwortungslosen, unfähigen und wenig bildungsaffinen Klasse von Politikern des „Systems“ heruntergewirtschaftet, dass man geneigt ist, die Worte des legendären Giovanni Trapattoni aus seiner mittlerweile kultverdächtigen Wut-Rede 1998 zu paraphrasieren: „Die Bahn hat fertig“ – oder, in dessen wunderschöner Muttersprache, „La ferrovia tedesca ha finito“.

► Tragödie in drei Akten

Lassen Sie mich nun zum jüngsten von mir persönlich erlebten Bahn-Super-GAU kommen. Es handelt sich um eine Tragödie in drei Akten:

• Akt 1 am 3. Juni 2025: Fahrkartenkauf für eine Fahrt nach Spittal / Millstätter See in Kärnten am 22. Juni – und große Vorfreude, eine stressfreie Bahnfahrt genießen zu dürfen;

• Akt 2 am 20. Juni 2025: die erste ernüchternde Mitteilung per E-Mail, dass die Rückfahrt am 29. Juni nicht stattfinden kann und ich mich nach Alternativen umsehen sollte (was ich auch getan hätte, wenn nicht die in Akt 3 beschriebenen Vorkommnisse eingetreten wären);

• Akt 3 am 22. Juni: 20 Minuten vor Verlassen des Hauses in Richtung Hauptbahnhof Freiburg Eingang der zweiten, noch mehr ernüchternden und geradezu niederschmetternden Mitteilung per E-Mail, dass auch die Hinfahrt nicht stattfinden wird.

Da die Beherbergungsgebühr bereits bezahlt war (andernfalls hätte ich telefonisch abgesagt und den Urlaub komplett storniert), blieb mir nun nichts anderes übrig, als mich mit dem Auto bei 30 bis 35 Grad Außentemperatur zum rund 650 Kilometer entfernten Zielort durchzuquälen, was dank Staus geschlagene zehn Stunden dauerte. Die Rückfahrt sollte ähnlich stressig verlaufen. Unter diesen Umständen war an ein paar entspannte Tage nicht im mehr Geringsten zu denken; kaum waren die Strapazen der Hinreise verkraftet, quälte mich der Gedanke an die bevorstehende Sch…-Rückfahrt und verleidete mir den Urlaub gründlich.

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► Bodenlose Gemeinheit und Verhöhnung

Und dann folgte nach meiner Rückkehr – quasi als Epilog – noch der absolute Gipfel der Unverschämtheit: Beim Öffnen der „Mehl-Box“ am Abend des 29. Juni zuhause in Freiburg (ich war danach ganz staubig) fand ich drei nacheinander eingetrudelte Mails der DB vor, in denen mir mitgeteilt wurde, der Zug vom 29. Juni (meine ursprünglich gebuchte Rückfahrt) würde von Mannheim nach Freiburg eine Verspätung von erst 15, dann 40, schließlich 60 Minuten haben – und das, obwohl die Rückfahrt laut Mitteilung vom 20. Juni zum geplanten Zeitpunkt doch erst gar nicht stattfinden sollte (siehe Akt 2 oben)! 

Eine bodenlosere Gemeinheit und Verhöhnung als Kunde ist mir nur selten widerfahren. Nun darf ich mich als krönender Abschluss noch auf das Theater mit der Rückerstattung des Fahrpreises freuen. Mit einem Gutschein – wie bei der DB im Allgemeinen üblich – werde ich mich allerdings garantiert nicht abspeisen lassen.

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Wieder zurück im Alltag angekommen, ging für mich der ganz normale Bahn-Alptraum mit dem Ausfall von mindestens jedem zweiten Zug von und in Richtung Freiburg weiter – mit exorbitanten Verspätungen und ohne adäquaten Schienenersatzverkehr. Seit mehr als drei Jahren ziehen sich zwischen Karlsruhe und Basel Arbeiten am Schienennetz hin und ich frage mich allmählich, ob wir hier nicht einer politisch voll beabsichtigten Verarsche zum Opfer fallen sollen. Auf die einzelnen Dauerbaustellen und den schleppenden Arbeitsfortschritt soll hier gar nicht eingegangen werden. All das ist inzwischen typisch für Deutschland; in der Schweiz, deren Bahnwesen ich aus jahrelanger Nutzung in bester Erinnerung habe, wäre so etwas absolut unmöglich.

► 30 Minuten Verspätung auf 3 Kilometern

So also sollen Berufspendler in Scharen von der Straße auf die Schiene gelockt werden? Aber sicher doch! Das Ausmaß der Unfähigkeit, des Chaos, des Stillstands und des Missmanagements sind nicht mehr in Worte zu fassen. “Die Zukunft gehört der Schiene”. Von wegen. Alles nur eine links-grüne Luftnummer, wie es sie es so viele gibt – von Heizungsgesetz über Klimaschutz bis Energiewende  –, die allerdings bei der Mehrheit der Bürger immer noch zu ziehen scheinen.

Addendum: Am Vormittag des 30. Juni 2025 von Denzlingen bis Gundelfingen bei Freiburg — Streckenlänge drei Kilometer – hatte der Zug eine Verspätung von sage und schreibe 30 (!) Minuten. Die Waggons waren proppenvoll und die Fahrgäste kamen sich auch angesichts der hohen Temperaturen und unerträglichen Luftfeuchtigkeit vor wie in einer Sardinenbüchse, zumal auch noch Fahrgäste des Nachfolgezuges, der eigentlich bereits eingefahren sein müsste, mit aller Macht in die Abteile drängten. 

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Selbstverständlich waren alle Anschlusszüge und Busse ab Freiburg bereits weg; Termine und Verabredungen der Bahnbenutzer zerplatzten wie Seifenblasen. Und die Deutsche Bahn hatte erneut nichts Besseres zu tun, als die vieltausendfach täglich über sämtliche Bahnsteiglautsprecher der Republik hallende Floskel „Wir bitten um ihr Verständnis“ zu wiederholen, statt diesem sich nunmehr seit Jahrzehnten hinziehenden Übel ein für alle Mal den Stecker zu ziehen.

Klaus Rißler

Bahndurchsagen:

»Wir stehen vor'm roten Signal, weil der Abschnitt vor uns 
von unserem Vorzug bereits besetzt ist.
Davor steht der Vorzug unseres Vorzuges. 
Wie Sie sehen, ist die Bahn ein System mit vielen Vorzügen.
Heute ist es besonders vorzüglich!«

♦ ♦

»Die Person im weißen T'Shirt und schwarzer kurzen Hose,
sich mit einer Hand g'rade am Arsch kratzend und mit Zigarette im Mund,
ist ab sofort Ihr Ansprechpartner bei Fragen zu Ihren Anschlusszügen.« 

♦ ♦

»Nächster Halt: Essen-Hauptbahnhof.
Next stop: Food central station.«

♦ ♦

Im ICE: »In Kürze erreichen wir den Duisburger Hauptbahnhof. 
Wenn wir dort sind, wundern Sie sich bitte nicht. 
Das ist kein Lost Place, das ist wirklich der Hauptbahnhof.«

♦ ♦

»In dieser Zugtoilette haben maximal 4 Schwarzfahrer Platz.
Mit einem Ticket hätten Sie es bequemer.«

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♦ ♦

»Ich hab eine gute und eine schlechte Nachricht:
Schlecht: Von der Lok sind alle Triebwerke ausgefallen.
Gut: Wir sind kein Flugzeug.«

♦ ♦

»Bitte beachten Sie: Dieser Zug wird in Neumünster geteilt!
In welchem Zugteil Sie sich befinden, sehen Sie auf den elektr. Anzeigern. 
Leider ist jedoch der Anzeiger im Zugabteil nach Flensburg defekt
und Anzeiger im Zugteil nach Kiel zeigt Flensburg an.«

♦ ♦

»Unser nächster Halt ist Freiburg. 
Dieser Zug fährt dann weiter nach Bitte-Nicht-Einsteigen.
Dorthin sind schon zahlreiche Fahrgäste mitgefahren,
aber keiner wurde jemals wieder gesehen.
Also steigen Sie bitte aus.«

♦ ♦

»Wir haben einen Steinschlag in der Frontscheibe, 
sodass die Verspätung bis zum Endbahnhof zunehmen wird. 
Ist zufällig ein Mitarbeiter von Carglass an Bord?« 

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♦ ♦

»Wenn Sie einen jungen, gutaussehenden Mann durch den Gang laufen sehen,
lassen Sie ihn bitte durch. Das ist unser Lokführer. 
Ein bisschen Anfeuern wäre auch nicht schlecht, damit es bald weitergehen kann.« 

♦ ♦

»Wir sind mit 4 Minuten Verspätung abgefahren. Wären wir pünktlich abgefahren, 
hätten etwa 40 Fahrgäste den Zug verpasst und sich beschwert.
Jetzt beschweren Sie sich vielleicht über die 50-minütige Verspätung.
Man kann es also nur falsch machen. Wir bitten um Ihr Verständnis.«

♦ ♦

»Wenn Sie aus dem Fenster schauen, werden Sie richtig vermuten,
daß wir die Bäume nicht extra für Sie am Zug vorbei tragen, 
sondern das wir mit halbstündiger Verspätung endlich losgefahren sind.« 

♦ ♦

»Grund für die Verspätung ist ein kleines Kind mit Plüschteddy, 
das dummerweise aus'm Zugfenster ins Nachbargleis gefallen war.
Die ICE-Kollegen konnten wenigstens den süßen Teddy retten.«

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♦ ♦

»Liebe Fahrgäste: hier spricht Ihr Lokführer.
Ich bin 30 Minuten zu spät. Dafür gibt es einen Grund:
Ich kam mit der Bahn und bitte daher um Ihr Verständnis.«  

♦ ♦

»Bitte beschweren Sie sich nicht wegen überzogenen Reisezeiten. 
Sehen Sie es doch mal positiv: Mehr Fahrzeit für's selbe Fahrgeld. 
Das kriegen Sie auf keiner Achterbahn!«  

♦ ♦

»Wir erreichen jetzt den Hauptbahnhof Koblenz - und zwar pünktlich.
Bitte erzählen Sie es aber keinem weiter. 
Das glaubt Ihnen sowieso keine Sau.« 

♦ ♦

»BITTE NICHT EINSTEIGEN wenn Sie . . 

• irgendwo auch nur halbwegs pünktlich ankommen wollen oder müssen,
• die Nähe zu unangenehmen Fahrgästen nicht geduldig ertragen können,    
• ein großes Sicherheitsbedürfnis haben (Grabscher, Stichwaffen, Viren), 
• unsere überzogenen Preise des Bordrestaurants nicht wertschätzen,  
• auf Toilette müssen und erwarten das diese geöffnet und sauber sind . .   

Kurzum: Wenn Sie keinen Selbsthass empfinden, Masochismus ablehnen
und Ihnen unsere dümmlichen Durchsagen ohnehin auf den Senkel gehen, 

sollten Sie BITTE NICHT EINSTEIGEN» 

♦ ♦

Ein Schweizer Impfausweis-Kontrolleur während der Zugfahrt: Bitte alle Impfbüechli vorweisen! (Dauer 3:09 Min.)

Eloquent, pointiert und charmant ironisch. So präsentiert Dominic Deville das Satire-Format. Unterhaltung, aber mit Haltung. Schwachsinn, aber mit Stil. Ein amüsant-provokanter Blick auf das aktuelle Geschehen mit Dominic Deville aus dem Folium in Zürich.

Hinweis: Bitte bei Bedarf in den Einstellungen die Option deutschsprachiger UNTERTITEL anklicken!!


Lesetipps weiterer Bahn-kritischer Artikel:

»Die Deutsche Bahn: Fortbewegung unter Drittweltniveau 

Von den Leiden eines Bahnreisenden der Deutschen Bahn AG: Ein Tatsachenbericht. An jedem Tag wird Millionen Nutzern der Bahn frech in Erinnerung gerufen, dass es sich bei diesem Staatskonzern um ein über viele Jahren hinweg kaputtgespartes, marodes Unternehmen handelt – falls sie sich dessen immer noch nicht bewusst sein mögen. Wer jedoch trotzdem der Illusion nachhängt, dass sich an diesem Zustand innerhalb eines nur halbwegs überschaubaren Zeitraums jemals etwas ändern könnte, dürfte sich im Lande Utopia wiederfinden.« Von Klaus Rißler / ANSAGE.org, im KN am 18. Juli 2025 >> weiter.

»Die Deutsche Bahn ist eine Katastrophe. Kaputter, teurer, tot: 

Deutsche Bahn soll weiter sparen. Marode und unzuverlässig: Die Deutsche Bahn ist eine Katastrophe. Mehr investieren? Fehlanzeige. FDP-Minister Volker Wissing will weiter sparen: Zehntausende Mitarbeiter soll das Unternehmen entlassen, weitere Strecken stilllegen und die Preise hochschrauben. Hauptsache, die Vorstandsboni fließen.« Von Susan Bonath | RT DE, im KN am 07. Sept. 2024 >> weiter.

»Das geplante Desaster der Deutschen Bahn ist kein Versehen. Schaden an der Oberleitung.
Es gibt Täter. Sie sitzen in Berlin. Und seit Jahren im Tower der DB. Das Monster Deutsche Bahn AG zerschlagen« von Arno Luik, NachDenkSeiten, im KN am 9. Juli 2020 >> weiter.

»Die Deutsche Bahn diskriminiert Menschen mit Behinderung.
10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention gehen an der Bahn vorbei. Deutschland hat die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) vor 10 Jahren unterzeichnet. Die Unterschrift gaukelt guten Willen vor. Die Umsetzung lässt auf sich warten – etwa wie beim Pariser Klimaabkommen. Deutschland profiliert sich international als Klimaretter. Im Inland kündigt es die Klimaziele auf und blockiert die Energiewende. Die UN-BRK hat eine inklusive Gesellschaft ohne Barrieren und Diskriminierung zum Ziel. Wir sind in vielen Bereichen noch sehr weit von diesem Ziel entfernt.« von Cécile Lecomte, 4. April 2020, im KN am 12. Mai 2020 >> weiter.

»Wie aus Post, Telekom und Bahn globale Player wurden.
Und wie sie ihren gesellschaftlichen Auftrag vernachlässigen! In Brandenburg schließen die Postfilialen, dafür ist die Deutsche Post DHL heute der einzige Logistikkonzern, der jedes Dorf in Syrien, Libyen und dem Jemen beliefert. In der Eifel reiht sich Funkloch an Funkloch, dafür hat die Deutsche Telekom in den USA bereits im Dezember das erste 5G-Netz mit nationaler Abdeckung in Betrieb genommen. Im Hunsrück werden die Bahnhöfe stillgelegt, dafür baut die Deutsche Bahn in Katar eine Metro. Drei Fälle, ein Phänomen – die privatisierten Staatsbetriebe haben sich mit Milliardeninvestitionen zu globalen Konzernen gemausert und erfüllen im eigenen Land zusehends nicht mehr die Grundversorgung. Und dazwischen gibt es sogar einen Zusammenhang.« von Jens Berger, im KN am 20. Februar 2020 >> weiter.

»Meridian-Zug aus den Gleisen gesprungen.
Besteller-Entgelt ein Mix aus Fahrpreiserlösen und Steuermitteln. Wer, wie ich, praktisch nie mehr selbst Bahn fährt, weil der nächste brauchbare Bahnhof einfach zu weit weg ist, um mit der Bahn schnell weit weg zu kommen, erfährt nur durch solche Meldungen davon, dass die Bahn als Aktiengesellschaft im hundertprozentigen Bundesbesitz nicht das ist, was sich auf jenem Schienennetz bewegt, das der DB Netz AG gehört, die wiederum eine hundertprozentige Tochter der hundertprozentig im Staatbesitz befindlichen Deutsche Bahn AG ist, aber nur 87,5% des deutschen Streckennetzes betreut. Der Rest ist schon wieder fremd vergeben.« von Egon W. Kreutzer, 23. Nov. 2019, im KN am 17. Dez. 2019 >> weiter.


Quelle: Der Artikel von Klaus Rißler wurde am 2. Juli 2025 unter dem Titel »Von den Leiden eines Bahnreisenden der Deutschen Bahn AG: Ein Tatsachenbericht« erstveröffentlicht auf ANSAGE.org >> Artikel. HINWEIS: Der Gründer dieser Seite, Daniel Matissek, gewährte auf Anfrage in einem Email vom 22. Juni 2022 sein Einverständnis und die Freigabe, gelegentlich auf ANSAGE.org veröffentlichte Artikel in Kritisches-Netzwerk.de übernehmen zu dürfen. Dafür herzlichen Dank. Das Urheberrecht ©️ an diesem und aller weiteren Artikel verbleibt selbstverständlich bei den jeweiligen Autoren und ANSAGE.org.

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Notbremse-Missbrauch-strafbar-Notbremsung-Nothalt-Notstopp-Bahnfahren-Bahnreisende-Bundesnotbremse-Zugfahren-Zugreisende-Kritisches-Netzwerk-Betriebsbremse1. Das Ansehen der Deutschen Bundesbahn ist in den letzten Jahren massiv gesunken. Die Deutsche Bahn bietet seit Jahren ein trauriges, geradezu desaströses Bild. Durch politisches Versagen, Inkompetenz und eine total fehlgeleitete Investitionsstrategie wurde die Bahn systematisch abgewirtschaftet.

An jedem Tag wird Millionen Nutzern der Bahn frech in Erinnerung gerufen, dass es sich bei diesem Staatskonzern um ein über viele Jahren hinweg kaputtgespartes, marodes Unternehmen handelt – falls sie sich dessen immer noch nicht bewusst sein mögen. Wer jedoch trotzdem der Illusion nachhängt, dass sich an diesem Zustand innerhalb eines nur halbwegs überschaubaren Zeitraums jemals etwas ändern könnte, dürfte sich im Lande Utopia wiederfinden.

Das Kapital der Bahn wurde weltweit verbraten in Logistikunternehmen, die nichts mit Bahnfahren zu tun haben. Selbst in Deutschland macht sich die Bahn mit ihrer 100 %igen Tochtergesellschaft Speditionsfirma Schenker Konkurrenz. Zu deren Gunsten wurden sogar zahlreiche Gleisanschlüsse von Unternehmen gekappt und auf LKW-Verkehr umgestellt. Wie überhaupt der Frachtverkehr sehr vernachlässigt wurde und für die Wirtschaft zunehmend unattraktiver gestaltet worden ist. Hauptsache, die Vorstandsboni fließen.

Foto: Mark Meid. Jahrgang 1976, Ruhrpottkind, lebt in Hattingen, freiberuflicher Fundraising-Manager (FA) und Hobbyfotograf. Quelle: Flickr. (Foto nocht mehr online verfügbar). Verbreitung mit CC-Lizenz Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 2.0 Generic (CC BY-SA 2.0).

2. Karikatur: Transsibirische Eisenbahn, Orient-Express, Andenbahn Peru, Tibetische Hochlandbahn . . aber maroder, katastrophaler Zustand der Deutschen Bahn: Bildunterschrift: "Ach was! Für richtige Eisenbahnabenteuer fragen Sie mal den da!"

Karikatur: Copyright ©️ Götz Wiedenroth. Zur Person: Götz Wiedenroth wird 1965 in Bremen geboren, beginnt seine berufliche Laufbahn als Industrie- und Diplomkaufmann. Kaufmännische Ausbildung bei der Daimler-Benz AG, Niederlassung Hamburg. Es folgten ein Studium der Wirtschaftswissenschaften / Betriebswirtschaftslehre an der Nordischen Universität Flensburg und der Universität Kiel, Abschluß dortselbst 1995. Beschäftigt sich während des Studiums als Kleinunternehmer mit der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Kunst, organisiert Seminare, Ausstellungen und Kongresse zum Thema Kulturmanagement auf Schloß Glücksburg in Glücksburg. Arbeitet in Flensburg seit 1995 als freier Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner.

Seine ersten Karikaturveröffentlichungen erscheinen 1989 in der Flensburger Tagespresse. Von 1995 bis 2001 zeichnet er täglich für den Karikaturendienst von news aktuell, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. Von 1996 bis 2016 erscheinen landes- und lokalpolitische Karikaturen aus seiner Feder in den Tageszeitungen des Schleswig-Holsteinischen Zeitungsverlags, Flensburg.

Der von Kindheit an passionierte Zeichner erhält 1997, 2001 und 2008 Auszeichnungsurkunden des "Deutschen Preises für die politische Karikatur", verliehen durch die Akademie für Kommunikation in Baden-Württemberg, Stuttgart. >> weiterlesen. Herzlichen Dank für die Freigabe zur Veröffentlichung Ihrer Arbeiten im Kritischen Netzwerk. Quelle: Flickr und HIER.

⇒ Götz Wiedenroth (Karikaturist, Cartoonist, Illustrator und Zeichner): wiedenroth-karikatur.de/.

3. Zugreisende: Sollten die Zugpassagiere die Zeit finden, einen Blick aus dem Fenster zu werfen, werden sie zu dem Schluss kommen, dass „das da draußen“ alles neben, über und unter dem Zug vorbeisaust, während ihr Zug sich keinen Zentimeter bewegt. Foto: ljcor / Lorraine Cormier, Bathurst/Canada. Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

4. Bahnreisende in einem Abteil:  MERKE: Nur weil Du in den Zug kotzt, bist du noch lange nicht bahnbrechend! Foto OHNE Textinlet: Engin_Akyurt / Engin Akyurt (user_id:3656355). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto. Der Text wurde von Helmut Schnug in das Foto eingearbeitet.

5. Zugtoilette: »In der Anfangszeit der Eisenbahn, bei eher kurzen Strecken und Fahrzeiten, gab es in Eisenbahnfahrzeugen noch keine Toiletten. Analog zum Verkehr mit Postkutschen mussten Reisende stationäre Anlagen in den Bahnhöfen nutzen. 1850 legte die Techniker-Versammlung des Vereins Deutscher Eisenbahn-Verwaltungen fest, dass an allen Bahnhöfen „Perron-Abtritte“ einzurichten seien. Diese Anlagen waren mit die ersten öffentlichen Toiletten. Auf großen Bahnhöfen wurden auch Systeme entwickelt, um die in erheblichen Mengen anfallenden Fäkalien zu sammeln und zu entsorgen. [..]« >> Wikipedia-Artikel.

Foto: NoName_13 (user_id:2364555). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

6. STEINSCHLAG: Das P in Deutsche Bahn steht für Pünktlichkeit. Vorwärts immer, rückwärts nimmer! BAHNDURCHSAGE: »Wir haben einen Steinschlag in der Frontscheibe, sodass die Verspätung bis zum Endbahnhof zunehmen wird. Ist zufällig ein Mitarbeiter von Carglass an Bord?« Illustration: Yamu_Jay / kp Yamu Jayanath, Gampaha/Sri Lanka (user_id:44818947). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Illustration.

7. Kleiner Junge auf Bahngleis: »Grund für die Zugverspätung ist ein kleines Kind mit Plüschteddy, das dummerweise aus'm Zugfenster ins Nachbargleis gefallen war. Die ICE-Kollegen konnten wenigstens den süßen Teddy retten.«. Foto: abethebabe (user_id:5795056). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.

8. NOTBREMSE - Missbrauch strafbar. Foto: stux / Stefan Schweihofer (user_id:12364). Quelle: Pixabay. Alle Pixabay-Inhalte dürfen kostenlos für kommerzielle und nicht-kommerzielle Anwendungen, genutzt werden - gedruckt und digital. Eine Genehmigung muß weder vom Bildautor noch von Pixabay eingeholt werden. Auch eine Quellenangabe ist nicht erforderlich. Pixabay-Inhalte dürfen verändert werden. Pixabay Lizenz. >> Foto.